Mit dem "Eisbär" auf's Vorfeld

Respekt vor den Dimensionen der Flieger

In der Arbeit fährt Nadine Adden richtig schweres Gerät auf: Die 29-jährige Erdingerin arbeitet als Flugzeugschlepperin und Enteiserin am Flughafen München und sorgt bei Eis und Schnee dafür, dass die Flieger sicher starten können.

Pushen – also das Flugzeug vor dem Start von einer Position rückwärts wegzuschieben – und Schleppen, womit der Transport des leeren Fliegers von einer Position zu einer anderen gemeint ist, gehören zu den ganzjährigen Tätigkeiten in Nadine Addens Job. "Am Anfang hatte ich vor allem ziemlichen Respekt vor den Dimensionen der Flieger, an die man die Schlepper zentimetergenau andocken muss. Aber man entwickelt zum Glück schnell eine gewisse Routine und lernt, die Radien, Abmessungen und Abläufe exakt einzuschätzen", berichtet die Flughafenmitarbeiterin – und ergänzt mit einem Schmunzeln: "Das ist auch gleich noch eine super Übung fürs Einparken mit dem Auto."

  • Nadine Adden liebt ihren Job als Enteiserin
  • Schleppen und Enteisen
    Mit dem »Eisbär« werden die Flugzeuge komplett von Eis und Feuchtigkeit befreit
  • Bis zu 15,5 Meter hoch sitzt man im Enteiser

"Ich habe echt einen coolen Job"

Jedes Jahr freut sie sich besonders auf den Beginn der Wintersaison, wenn zu den Push- und Schleppvorgängen auch die Enteisungen hinzukommen. "Das liebe ich", schwärmt die 29-Jährige, die als einzige Frau am Flughafen München beide Disziplinen ausübt. "Erst wenn Triebwerke und Flugzeuge komplett von Eis und Feuchtigkeit befreit sind, können die Flieger im Anschluss sicher starten." Adden und ihren Kollegen nutzen dazu die Spezialfahrzeuge "Eisbären". Sie sind ein Highlight im Flughafenfuhrpark und befördern die Enteiser, die sie steuern, in schwindelnde Höhen – der größte ist stattliche 15,5 Meter hoch!

Bisweilen gibt es auch Anfragen aus dem Cockpit, die Flugzeugtriebwerke zu enteisen. Das machen Nadine Adden und ihre Kollegen schon an der Parkposition mithilfe einer Schlauchvorrichtung, die man an die Schaufeln hält. »Das ist so, als würde man einen überdimensionalen Fön bedienen«, sagt die Flughafenmitarbeiterin. Im Anschluss wird noch von Hand "nachpoliert", um zu verhindern, dass Feuchtigkeitsrückstände erneut anfrieren. Nadine Adden fasst zusammen: "Ich habe echt einen coolen Job!"

Impressionen vom Enteisen

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